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Die Geburtsstunde der Marke Tudor

Im Februar 1926 registrierte die Uhrenfabrik „Veuve de Philippe Hüther“ die Marke TUDOR im Auft rag von Hans Wilsdorf. Nach der Verlegung des Firmensitzes nach Genf erwarb Wilsdorf die exklusiven Nutzungsrechte an der Marke TUDOR.

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Die ersten Tudor Uhren

Die ersten Uhren besaßen einen schlichten TUDOR Schrift zug auf dem Ziff erblatt, oberhalb der Buchstaben verlief der verlängerte Querstrich der Initiale T. Auf einigen seltenen Sammlerstücken ist außerdem der Name Rolex zu sehen. Bis die neue Marke sich eff ektiv im Markt etablierte, bürgte Rolex für die technische und ästhetische Qualität der TUDOR Uhren. Die mit dem Schrift zug TUDOR versehenen Uhren gab es in Ausführungen für Damen und Herren, ihr Gehäuse war zumeist rechteckig, tonnenförmig oder an den Kanten abgeschrägt. 

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TUDOR „CATANACH’S“

Die hier abgebildete verchromte Uhr in Rechtecks-form mit abgeschrägten Kanten illustriert beispielhaft  das Produktportfolio der Marke TUDOR in der Anfangsphase. Die TUDOR Catanach’s zeichnete sich durch ein Zifferblatt mit zwei cremefarbenen Kreisbögen, arabischen Leuchtziffern, Leuchtzeigern in Stabform aus blau lackiertem Stahl für Stunden- und Minuten anzeige sowie einer Minuterie und einen separaten Sekundenzeiger auf der 6-Uhr-Position aus. Ihr Kaliber in Tonneauform war an den drei Rubinen auf der Oberplatte zu erkennen.

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Hans Wilsdorf übernimmt Tudor

Am 15. Oktober 1936 übertrug „Veuve de Philippe Hüther“ die Marke TUDOR an Hans Wilsdorf. Ungefähr zur selben Zeit erschien erstmals die Rose des englischen Königshauses Tudor auf dem Zifferblatt der Uhren. Das in ein Wappenschild eingefügte Logo verkörperte  ab diesem Zeitpunkt die unbesiegbare Einheit von Kraft  als Symbol der technischen Robustheit der Uhr mit Anmut als Sinnbild ihrer ästhetischen Schönheit. Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs wusste Hans Wilsdorf, dass die Zeit reif war für eine Ausweitung seiner unternehmerischen Tätigkeiten. Zu diesem Zweck gründete er am 6. März 1946 die Firma „MONTRES TUDOR S.A.“ und verlieh der Marke TUDOR somit eine eigene Identität. Seine neue Firma sollte sich auf Damen- und Herren-kollektionen gleichermaßen spezialisieren. Die Garantie für die technischen, ästhetischen und funktionalen Eigenschaften würde Rolex übernehmen, ebenso wie den Vertrieb und den Kundendienst.

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Die Geburtstunde der Tudor Oyster Prince

1952 wurde die TUDOR Oyster Prince lanciert, begleitet von einer Werbekampagne, die für die damalige Zeit ungewöhnlich originell und auffällig war. Die Anzeigen präsentierten und beschrieben das Produkt nicht nur wie gewöhnlich. Vielmehr veranschaulichten sie auch seine Widerstandsfähigkeit, Zuverlässigkeit und Genauigkeit anhand von umfangreichen Beschreibungen und Illustrationen, in denen Menschen bei der Arbeit unter extremen Bedingungen mit einer TUDOR am Handgelenk gezeigt wurden. Anstatt Fotos von Menschen bei sportlichen Aktivitäten zu zeigen, hatte man sich bewusst für diese unkonventionelle Marketingstrategie mit besonders aussagekräftigen Bildern entschieden, die das Vertrauen in das Produkt stärkten und den TUDOR Uhren ihre ganz persönliche Stilnote verliehen. Man verband die Marke TUDOR mit Werten wie Modernität und Zuverlässigkeit, auch weit über die konkrete Bildsituation hinaus.

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Oyster Prince 7909

Die Oyster Prince von 1952 war wasserdicht und wies einen Gehäusedurchmesser von 31 mm und 34 mm auf. Sie verfügte außerdem über eine größere Gehäusehöhe, um ausreichend Platz für das Kaliber 390 aus kupferfarbenem Messing zu bieten, das sich durch einen Selbstaufzugsmechanismus und einen Rotor mit der Gravur „TUDOR Swiss Patented AUTO­PRINCE“ auszeichnete. Die hier abgebildete Referenz 7909 besitzt ein creme­farbenes Zifferblatt mit arabischen Ziffern aus Gold und eleganten seitlichen Leuchtpunkten, sowie Dauphineleuchtzeigern und einen großen Sekundenzeiger aus schwarzem Stahl.  Die TUDOR Oyster Prince verfügt über ein Uhrwerk des Kalibers 390 mit mechanischem Selbstaufzug. Das auf Grundlage eines modifizierten Rohwerks des Typs FEF (Fabrique d’Ébauches de Fleurier) entwickelte Kaliber hat eine Frequenz von 18.000 Schlägen pro Stunde. Es verfügt über einen perforierten V­Rotor, unter Sammlern als „Butterfly“ bezeichnet, mit der Inschrift „AUTO­PRINCE“.

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Der Härtetest

1953 startete Rolex eine Kampagne auf der Grundlage von Untersuchungen zur Robustheit der TUDOR Oyster Prince, bei denen die Uhr schwierigsten Betriebsbedingungen ausgesetzt wurde:

  • 252stündiger Dauereinsatz am Handgelenk eines Grubenarbeiters während manueller Schürfarbeiten
  • 30stündiger Dauereinsatz am Handgelenk eines Straßenarbeiters bei Bedienung eines Presslufthammers
  • 3monatiger Dauereinsatz am Handgelenk eines Steinhauers
  • 30tägiger Dauereinsatz am Handgelenk eines Bauarbeiters beim Vernieten von Stahlträgern
  • Einsatz am Handgelenk eines Rennfahrers bei einem über 1.000 Meilen langen Motorradrennen

Die TUDOR Oyster Prince zeichnete sich durch ihr hohes Maß an Robustheit und Genauigkeit,
den effizienten Aufzugsmechanismus und ihre Wasserdichtheit, auch unter extremsten Betriebsbedingungen, aus.

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TUDOR ADVISOR: Die erste Uhr mit Weckfunktion

Die TUDOR Advisor mit Weckfunktion ist eines der ungewöhnlichsten TUDOR Modelle. Als einzige in der gesamten Geschichte des Unternehmens verfügt sie über einen eingebauten Wecker. Von 1957 bis 1977 wurden drei verschiedene Modelle gefertigt, zwei davon mit Oyster Gehäuse, Referenz 7926 und 1537, das dritte mit einem neuartigen Gehäuse, Referenz 10050. Im Jahre 2011 wurde diese legendäre Weckuhr in einer Neufassung als Referenz 79620T in vollständig überarbeiteter Optik und mit einem 8 mm größeren Durchmesser (42 mm anstatt wie zuvor 34 mm) lanciert. Dieses einzigartige und ausgesprochen seltene Modell, hier mit einem Lederband abgebildet, wurde von 1957 bis 1968 hergestellt. Die gesamte Produktion umfasste gerade einmal einige Tausend Stück. Das verwendete Oyster Gehäuse wurde für die Referenz 7926 speziell angepasst, um die Schwingungen der Weckfunktion zu optimieren. Über die beiden Kronen auf der 2­ Uhr­ und der 4­ Uhr­ Position ließen sich Weckfunktion und Zeitfunktionen einstellen. 

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Die Tudor Submariner Modellreihe

Das Modell 7923 war die einzige TUDOR Submariner mit Handaufzugsmechanismus. Dank dieser technischen Spezifität zeichnete sich die Taucheruhr durch ihre besonders flache Bauweise aus. Der bei Oyster Gehäusen verschraubte Gehäuseboden, die verschraubbare Krone sowie das gewölbte Glas gewährleisteten eine Wasserdichtheit bis zu einer Tiefe von 100 Metern.
Aufgrund des Handaufzugs trug das schwarz lackierte Ziff erblatt nicht länger die Inschrift  „ROTOR“  und „SELF­WINDING“ auf Höhe der 6­ Uhr­ Position. Stattdessen waren nun die Wörter „SUBMARINER“ und „SHOCK­RESISTING“ auf der stoßfesten Taucheruhr zu lesen. Die Wasserdichtheit wurde nicht explizit auf dem Zifferblatt genannt und die Zeiger waren im Unterschied zu den Submariner Modellen der 1. Generation stabförmig. 

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TUDOR OYSTER PRINCE SUBMARINER 7016

Der Katalog von 1969 enthielt die zwei neuen TUDOR Submariner Modelle 7016 und 7021. Diese Modelle läuteten den Beginn der zweiten Generation von TUDOR Taucheruhren ein. Das hier abgebildete Beispiel des Modells 7016 aus dem Jahre 1969 zeigt einige der Details, von denen das Ziff erblatt und die Zeiger die prägnantesten sind. Unterhalb der großen und auff älligen quadratischen Stundenindizes ist überdies anstatt des Rosen­Logos nunmehr ein Wappenschild als Symbol für Widerstandsfähigkeit und Verlässlichkeit zu sehen. Die Zeiger, unter Sammlern unter dem Beinamen „Snowflakes“ bekannt, wurden zur optimalen Ablesbarkeit mit Leuchtquadraten versehen. Diese neuen ästhetischen Merkmale verliehen dem Modell einen hohen Wiedererkennungswert und trugen signifikant zur TUDOR Identität bei.

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TUDOR Oyster Prince Submariner„MARINE NATIONALE“

Die Taucher der Marine nationale waren dafür bekannt, Armbänder aus Fallschirmgurten herzustellen. Das hier abgebildete Modell 9401 aus dem Jahre 1977 besitzt ein solches Armband. Die Elastizität des Materials sorgte für einen hohen Tragekomfort und die Uhren ließen sich leicht über Taucheranzügen anbringen. Auf der Rückseite dieser Uhr befindet sich die Gravur M.N. 77. Dies ist der vorgänger der Pelagos FXD. Das hier abgebildete Armband wurde nicht von TUDOR hergestellt.

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